
Das Leben von Guido Nincheri
Montreal, 1914 — Guido Nincheri und seine Frau Giulia kamen vor wenigen Monaten in Montreal an. Von Heimweh geplagt, konnten sie wegen des Ersten Weltkrieges nicht nach Italien zurückkehren, also nahm der Künstler einige Aufträge zur Dekoration von Kirchen an. Leider reichte es nicht aus, um davon zu leben. Eine gewisse Zeit konnte er mit der Großzügigkeit seines Vaters rechnen, um über die Runden zu kommen. Doch wegen des Krieges verliert das Geld aus Italien zunehmend an Wert. Die Rente seines Vaters reicht nicht mehr aus, um auch sie zu ernähren, zumal Giulia ihr erstes Kind erwartete.

Mit voller Hoffnung wendete sich Guido Nincheri an das Glasmalereiatelier von Henri Perdriau. Wie Nincheri war auch Perdriau ein Immigrant, ein Kunstliebhaber und ein gläubiger Katholik. Vielleicht kann er die Situation des jungen Künstlers verstehen und ihm einstellen...