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Amelia: eine verkannte Heilige

Havre-Saint-Pierre, 1939 - Der Apostolische Vikar des Sankt-Lorenz Stromes, Napoléon-Alexandre Labrie, verfasste in der Vertrautheit seines Arbeitszimmers einen Brief, den er mit Sorgfalt schrieb. Sein Blick war auf die Schreibmaschine gerichtet, während er immer besorgter wurde.


Die Wahl der heiligen Amélie als Schutzpatronin der Kirche Sainte-Amélie von Baie-Comeau weckte Zweifel bei Labrie. Während er die Legitimität dieser Entscheidung zu Ehren der verstorbenen Amy McCormick, der Frau des Stadtgründers, anerkannte, wusste er, dass diese Heilige weitgehend unbekannt war. Und was die Gläubigen noch stärker verwirrend würde ist, dass es noch eine weitere heilige Amélie gab. Wie vertritt man die Anerkennung einer solch unbekannten Heiligen?


Doch ein Hoffnungsschimmer erhellte seine trüben Gedanken. Seine leidenschaftliche Suche führte ihn nach Clarke City, wo er eine faszinierende Biografie der heiligen Amélie entdeckte, die sorgfältig in den Veröffentlichungen der Bollandisten beschrieben war. Auch wenn dieser Lebenslauf nicht der umfangreichste war, war Labrie doch erleichtert, einen Funken Wahrheit gefunden zu haben, den er teilen konnte.


Mit neuer Entschlossenheit begann er zu schreiben: "In Clarke City fand ich ein sehr schönes Leben der heiligen Amélie bei den Bollandisten. Dieses Leben ist nicht allzu lang... »